Die Europäische Kommission für die Effizienz der Justiz (CEPEJ) des Europarats ermittelt unter anderem regelmässig, wie viel Richterinnen und Richter in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich verdienen.
In Ihrem neusten Bericht, Angaben aus dem 2012er-Bericht jeweils in Klammern) gelangte die Kommission zu folgenden Ergebnissen:
Einkommen von Richtern an Gerichten erster Instanz
Richter an Gerichten erster Instanz erzielen bei Karrierebeginn im Durchschnitt folgende Brutto-Einkommen pro Jahr:
- Deutschland: EUR 41’127 (EUR 41’127)
- Österreich: EUR 49’509 (EUR 47’713)
- Schweiz: EUR 129’946 (EUR 126’206)
Höhere durchschnittliche Brutto-Einkommen als schweizerische Richter erzielen nur noch Richter in Norwegen (EUR 130’737) und Schottland (EUR 157’312). In ähnlichen Höhen bewegen sich die Einkommen in England und Wales (EUR 127’474), Irland (EUR 122’512) und Nordirland (EUR 122’553). Es lohnt sich offensichtlich für Richter (und anderes Justizpersonal) zumindest in Westeuropa, nicht in Euro bezahlt zu werden.
Relativ gesehen – im Vergleich zu den übrigen Brutto-Einkommen im gleichen Land – bewegt sich das Einkommen von schweizerischen Richtern mit einem Faktor von 2,3 (2,2) genau im europäischen Durchschnitt. In Deutschland beträgt der Faktor 0,9 (0,9), in Österreich 1,7 (1,7).
Einkommen von Richtern an obersten Gerichten
Richter an obersten Gerichten erzielen bei Karriereende im Durchschnitt folgende Brutto-Einkommen pro Jahr:
- Deutschland: EUR 104’711 (EUR 73’679)
- Österreich: EUR 119’771 (EUR 115’647)
- Schweiz: EUR 294’565 (EUR 264’000)
Die Brutto-Einkommen von schweizerischen Richtern sind europaweit am höchsten, selbst Richter in England und Wales verdienen mit EUR 256’206 deutlich weniger. Relativ gesehen liegen diese Einkommen um Faktor 5,2 (4,0) über den übrigen Brutto-Einkommen in der Schweiz. In Deutschland beträgt der Faktor 2,3 (1,7), in Österreich 4,0 (4,0).
Die Angaben in Euro basieren für die Schweiz auf einem Wechselkurs von 1.20720 per 1. Januar 2013; inzwischen sind die absoluten Einkommen gewachsen, während der Euro weiter an Wert verloren hat. Innerhalb der Schweiz können sich die Einkommen je nach Kanton erheblich unterscheiden.
Bild: Wikimedia Commons / Norbert Aepli, «Bundesgericht (Schweiz) in Lausanne», CC BY 3.0 (nicht portiert)-Lizenz.