In Indien dauert die Registrierung von Marken bisweilen etwas länger, meist mehrere Jahre. Indien gilt als «Paradies der Bürokraten».
Nun scheint das indische Markenamt aber derart in Rückstand bei der Prüfung von Markenanmeldungen geraten zu sein, dass Ende März 2016 mindestens 193’908 Markenanmeldungen auf einmal zurückgewiesen wurden. Dabei ging offensichtlich «vergessen», die betroffenen Markenanmelder über die Löschungen zu informieren …
Das indische Markenamt, die Trade Marks Registry (TMR), war mutmasslich vor allem aufgrund von vielen, noch hängigen internationalen Registrierungen unter Druck geraten. In der Folge versuchte das TMR den Rückstand auf eine Art zu beseitigen, die man in Indien als Jugaad bezeichnet:
«Jugaad […] is a colloquial Hindi and Punjabi word that can mean an innovative fix or a simple work-around, used for solutions that bend rules, or a resource that can be used as such, or a person who can solve a complicated issue. […]»
Die Anwaltskollegen von der indischen Intellectual Property Rights Attorney Association sowie der Stahlkonzern Tata Steel haben Rechtsmittel ergriffen. Wie lange es dauern wird, die Angelegenheit zu bereinigen, ist nicht absehbar. In jedem Fall wirft die Angelegenheit ein schlechtes Licht auf die markenrechtliche Situation in Indien.
(Via Livemint.)