Digital Shift: Smart Contracts, Vertrauen und Code ≠ Law

Bild: Bitcoin-Münze

Bei Digital Shift, dem schweizerischen Diskussionsforum für digitale Transformation, stand kürzlich das Themenfeld rund um Blockchain, Smart Contracts und Vertrauen auf dem Programm.

Meine Ausführungen zu den rechtlichen Aspekten wurden von den Veranstaltern, June von Bonin und Alain Leclerc von Bonin, wie folgt zusammengefasst:

«Martin Steiger stellt die Frage, ob ein Smart Contract ein Vertrag im rechtlichen Sinn ist und verneint sofort. In einem Rechtsstaat besteht zwar Vertragsfreiheit und Verträge können grundsätzlich formfrei geschlossen werden. Aber ein Vertrag setzt immer übereinstimmende gegenseitige Willensäusserung der Parteien voraus. Deshalb stimmt für Martin die Gleichung ‹Code = Law› nicht. Wer den Code nicht versteht, kann somit seinen Willen nicht äussern. Smart Contracts können aber für die automatisierte und vereinfachte Vertragserfüllung genutzt werden. Dabei müssen die Grenzen der Vertragsfreiheit sowie die Fragen von Haftung und Kontrolle beachtet werden. Angesichts der dezentralen Blockchain ist ausserdem offen, welches Gericht im Streitfall zuständig ist – sofern ein Gericht ohne Beizug von Sachverständigen überhaupt über einen Smart Contract entscheiden kann. In jedem Fall ist für Martin ein Smart Contract ohne Haftung nicht sinnvoll: Kein Vertrauen ohne Haftung.»

André Wolke (Validity Labs) zeigte eine Tour d’Horizon über die Blockchain-Technologie und Smart Contracts. Jonas Schnelli erklärte die Bedeutung der Blockchain-Technologie und erzählte über seine Verantwortung als Bitcoin-Entwickler. Daniel Diemers (PwC) beleuchtete die wirtschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten, gerade auch für die Schweiz.

Die Veranstaltung fand im Museum of Digital Art (MuDA) in Zürich statt. Bei Digital Shift ist die Zusammenfassung der gesamten Veranstaltung mit verlinkten Präsentationen und weiteren Quellen abrufbar.

Bild: Pixabay / MichaelWuensch, Public Domain-ähnlich.

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