Geheimdienst: Bewerbungsunterlagen aus Sicherheitsgründen nur in Papierform

Foto: Tunnel mit Wänden aus Wellblech

Mit dem neuen Nachrichtendienstgesetz (NDG) ist jeder verdächtig und wird überwacht – auch in Zusammenarbeit mit den USA und Sicherheitsbehörden aus vielen anderen Ländern. Massenüberwachung mit Kabelaufklärung und Vorratsdatenspeicherung findet auch in der Schweiz statt.

Es ist deshalb naheliegend, dass der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) für Bewerbungen nicht den üblichen Weg über die Online-Plattform des Bundes nutzt. So werden selbst Studentinnen und Studenten, die sich für eine Praktikumsstelle bewerben möchten, gebeten, sich nur per Briefpost zu bewerben:

«Aus Sicherheitsgründen bitten wir Sie, Ihre Bewerbungsunterlagen in Papierform einzureichen.»

Ausserdem bittet der Geheimdienst um Diskretion …

«Im Hinblick auf eine Anstellung beim NDB behandeln Sie bereits Ihre Bewerbung diskret.»

… und wünscht keine Angebote von Personalvermittlern:

«Angebote von Personalvermittlern werden nicht berücksichtigt.»

Obige Zitate stammen aus aktuellen Stellenausschreibungen für eine Hochschulpraktikantin Internationale Beziehungen und für einen Fachspezialisten Sichtung / Triage.

Diskretion ist allerdings relativ: Wer die Stellenausschreibungen auf dem «Stellenportal Bund» abruft, wird unter anderem via adform.net und fonts.net getrackt. Im Abschnitt «Datenschutz» auf der Seite «Rechtliches» finden sich keine Informationen in diesem Zusammenhang.

(Auch via @eVotingSec.)

Bild: Flickr / Martin Fisch, «corridor (cc)», CC BY-SA 2.0 (generisch)-Lizenz.

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