Was verdienen Richter in Deutschland, Österreich und in der Schweiz?

Foto: Schweizerisches Bundesgericht

Die Europäische Kommission für die Effizienz der Justiz (CEPEJ) des Europarats ermittelt unter anderem regelmässig, wie viel Richterinnen und Richter in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich verdienen.

In Ihrem neusten Bericht (Angaben für 2014 und 2012 jeweils in Klammern) gelangte die Kommission für 2016 zu folgenden Ergebnissen:

Einkommen von Richtern an Gerichten erster Instanz

Richterinnen und Richter an Gerichten erster Instanz erzielen bei Karrierebeginn im Durchschnitt folgende Brutto-Einkommen pro Jahr:

  • Deutschland: 45’204 Euro (41’127 Euro; 41’127 Euro)
  • Österreich: 50’403 Euro (49’509 Euro; 47’713 Euro)
  • Schweiz: – (129’206 Euro; 126’206 Euro )

Für die Schweiz wird das Brutto-Einkommen im neusten Bericht nicht mehr ausgewiesen. Begründet wird der Verzicht damit, dass nur erfahrene Fachpersonen als Richter gewählt werden. Hintergrund ist, dass es in der Schweiz keine eigentliche Richterlaufbahn gibt. Viele Richter waren vor ihrer Wahl als Gerichtsschreiber tätig, einige ausserhalb der Justiz.

Relativ gesehen – im Vergleich zu den übrigen Brutto-Einkommen im gleichen Land – bewegt sich das Einkommen von jungen deutschen Richtern genau im Landesdurchschnitt mit Faktor 1,0 (0,9; 0,9), während junge Richter in Österreich überdurchschnittlich bezahlt werden mit Faktor 1,6 (1,7; 1,7). In beiden Ländern haben sich die Einkommen von jungen Richtern in den letzten Jahren erhöht.

Einkommen von Richtern an obersten Gerichten

Richter an obersten Gerichten erzielen bei Karriereende im Durchschnitt folgende Brutto-Einkommen pro Jahr:

  • Deutschland: 110’011 Euro (104’711 Euro; 73’679 Euro)
  • Österreich: 121’651 Euro (119’771 Euro; 115’647 Euro)
  • Schweiz: – (294’565 Euro; 264’000 Euro)

Relativ gesehen – im Vergleich zu den übrigen Brutto-Einkommen im gleichen Land – bewegt sich das Einkommen von obersten deutschen Richtern mit Faktor 2,4 über dem Landesdurchschnitt (1,7; 1,7), während oberste Richter in Österreich weiterhin überdurchschnittlich bezahlt werden mit Faktor 4,0 (4,0; 4,0). In beiden Ländern haben sich die Einkommen von obersten Richtern in den letzten Jahren erhöht.

Für die Schweiz wird auch das Brutto-Einkommen von Richtern an obersten Gerichten – soweit ersichtlich ohne Begründung – nicht mehr ausgewiesen.

Gemäss Art. 5 Abs. 1 der Richterverordnung werden Richter am Bundespatentgericht, am Bundesstrafgericht und am Bundesverwaltungsgericht grundsätzlich mit dem Höchstbetrag der Lohnklasse 33 beim Bund entlöhnt, was momentan 234’053 Franken (rund 222’000 Euro) entspricht (Art. 36 BPV). Richter am Bundesgericht erhalten 80 Prozent des Lohnes von Bundesräten, das heisst momentan rund rund 356’000 Franken (rund 306’000 Euro).

Bild: Wikimedia Commons / Norbert Aepli, «Bundesgericht (Schweiz) in Lausanne […]», CC BY 3.0 (nicht portiert)-Lizenz.

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