Do Not Track: Apple entfernt wirkungslosen Schutz gegen Tracking

Bild: Auge mit einem Fingerabdruck

Eigentlich war es eine gute Idee: Mittels Do Not Track (DNT) sollten Nutzer gegenüber Websites signalisieren können, dass sie kein Tracking wünschen. Inzwischen wird DNT von den meisten Browsern unterstützt und Art. 21 Abs. 5 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellt klar, dass betroffene Personen ihr Widerspruchsrecht mit DNT ausüben können.

Nun entfernt Apple als erster Browser-Anbieter DNT aus dem eigenen Safari-Browser. Ab iOS 12.2 und in Kürze auch unter MacOS wird die Funktion nicht mehr zur Verfügung stehen.

Was ist passiert?

Apple bezeichnet DNT als «expired» und begründet den Schritt im Übrigen damit, dass DNT – Ironie, Ironie! – für Tracking mittels Fingerprinting missbraucht werden kann:

«Removed support for the expired Do Not Track standard to prevent potential use as a fingerprinting variable.»

«Expired» ist DNT insofern, als dass sich – DSGVO hin oder her – kaum eine Website um den Wunsch, nicht getrackt zu werden, kümmert. DNT war in der Folge weitgehend wirkungslos und blieb vielen Nutzern unbekannt. Jene Nutzer, die DNT kennen, glauben häufig fälschlicherweise, DNT schütze tatsächlich vor Tracking.

Screenshot: Datenschutz-Einstellungen im Safari-Browser von Apple (für MacOS)

Browser wie Safari versuchen deshalb unabhängig davon, das Tracking einzuschränken. Bei Apple heisst die Funktion «Intelligent Tracking Prevention». Glaubt man Beschwerden aus der Werbebranche, funktioniert dieser Schutz im Browser überraschend gut.

Siehe auch: Cookie-Banner stören Website-Besucher: Nein! Doch! Oh!

(Auch via MacRumors.com.)

Bild: Pixabay / stux, Public Domain-ähnlich.

2 Kommentare

  1. Einfach mal ganz herzlichen Dank für Ihre direkte Media-Arbeit und bei jener der Digitalen Gesellschaft. Sie sind ein Lichtblick (oder Rebell?) im Kampfe «David gegen Goliath» !
    Es ist unfassbar, was zur Zeit, vor allem in der Schweiz abläüft, bezüglich Totalüberwachung, Zensur, eVoting -Zwänglerei etc.!
    (und das schlimmste: all dem haben unsere Stimmberechtigten freiwillig zugestimmt; irgendwie einfach nur peinlich…)

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