Datenreichtum bei Twitter dank dem Recht auf Datenübertragbarkeit

Foto: Fliegender Vogel mit einer Erdnuss im Schnabel

Aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) müssen Onlinedienste seit knapp einem Jahr das Recht auf Datenübertragbarkeit gewährleisten (Art. 20 DSGVO). Das

Ergebnis ist spannender Datenreichtum in eigener Sache!

Bei Twitter heisst die entsprechende Funktion «Deine Twitter Daten herunterladen» und wurde kürzlich stark ausgebaut. Das Archiv, das man herunterladen kann, umfasst nicht nur alle Direktnachrichten und Tweets, sondern auch alle gesendeten Bilder und Videos. Dazu kommen viele Metadaten, insbesondere im Zusammenhang mit Werbung.

So kann man seine Twitter-Daten herunterladen:

  1. Im Browser bei Twitter anmelden und in den Einstellungen «Deine Twitter Daten» aufrufen.
  2. Herunterscrollen und, sofern erforderlich, nach «Deine Twitter Daten herunterladen» das Passwort eingeben.
  3. Bei «Deine Daten herunterladen» auf «Daten anfordern» klicken («Du kannst eine Datei mit den Informationen anfordern, von denen wir glauben, dass sie für dich am relevantesten und nützlichsten sind. Du erhältst dann eine Mitteilung und eine E-Mail […] mit einem Link, sobald du die Datei herunterladen kannst.»).
  4. Warten … warten … warten …(«Wir bereiten derzeit deine Daten vor. Du kannst erst in 30 Tagen wieder eine Anfrage starten.»)
  5. In der E-Mail, die man früher oder später von Twitter erhält, auf «Herunterladen» klicken und mit einem weiteren Klick auf «Daten herunterladen» das ZIP-Archiv herunterladen.

Twitter-Daten: 44 JSON-Dateien, 4 Medien-Verzeichnis und eine README.txt

Screenshot: Heruntergeladene Twitter-Daten

Meine Twitter-Daten im ZIP-Archiv umfassten vier Verzeichnisse mit Bildern und Videos, 44 maschinenlesbare JSON-Dateien mit Inhalten und Metadaten sowie die Datei README.txt mit Erklärungen, unter anderem:

«This archive consists of machine-readable JSON files containing information associated with your account. We’ve included the information we believe is most relevant and useful to you, including your profile information, your Tweets, your DMs, your Moments, your media (images, videos and GIFs you’ve attached to Tweets, DMs, or Moments), a list of your followers, a list of accounts following you, your address book, Lists that you’ve created, are a member of, or are subscribed to, interest and demographic information that we have inferred about you, information about ads that you’ve seen or engaged with on Twitter, and more.»

Wer seine eigenen Daten bei Twitter herunterlädt, weiss damit auch, welche Daten in Strafverfahren von Polizei und Staatsanwaltschaft ausgewertet werden können.

PS: Nein, für einmal ist «Datenreichtum» nicht ironisch zu verstehen! ????

(Via Michael Tsai.)

Hinweis: Der obige Screenshot zeigt aus Sicherheitsgründen nicht meine eigenen heruntergeladenen Twitter-Daten.

Bild: Pixabay / SnottyBoggins, Public Domain-ähnlich.

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