YouTuber sucht Gratis-Medienanwalt

Bild: Ausschnitt aus einer Filmrolle mit YouTube-Logo

Heute erhielten wir eine E-Mail-Anfrage von einer Person, die behauptet, Unternehmer und «nebenbei recht erfolgreicher YouTuber» zu sein.

Und dieser angebliche YouTuber – erwähnt wird eine Reichweite von «ca 20 000 pro Sendung» – sucht einen Medienanwalt, denn …

«YouTube macht uns politischen Menschen das Leben immer schwerer. Jetzt wollte ich mich mal nach einem guten Medienanwalt umschauen der mir da etwas zur Hand geht.»

… allerdings soll der Medienanwalt gratis arbeiten, denn der YouTuber ist «nahezu unbezahlt» tätig:

«Sie müßten allerdings pro bono arbeiten da auch ich selbst YT nahezu unbezahlt mache…»

Entschädigung: Schleichwerbung statt Honorar?

Was ist «besser» als ein Honorar? Schleichwerbung!

«Ich kann Ihnen aber etwas besseres anbieten. Die beste Werbung die man sich vorstellen kann.. Ich würde dann evtl Fälle in meiner Sendung thematisieren und sie in diesem Zusammenhang erwähnen und entsprechend loben.»

Und:

«Wenn Sie ein guter Medienanwalt sind haben sie eine grobe Vorstellung davon was das Wert ist. Wenn Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können dann würde ich mich freuen wenn wir mal telefonieren und schauen ob wir da zusammen finden. »

Immerhin:

«Mehr als ab und an mal ein Telefonat und vielleicht 1-2 Schreiben pro Jahr aufsetzen. Viel mehr wird es nicht sein. Ich hätte nur gerne vorrausschauend einen guten Partner an der Hand.»

Und:

«Keine Sorge – viel ist nicht. Ich bin schon lange bei YT und hatte noch nie Strikes, rechtliche Probleme oder dergleichen. Ich bin sehr vorsichtig und hab auch ein recht gutes juristisches Verständnis. Zumal ich als Unternehmer ein großer Freund von Deals bin.»

Wir beraten und vertreten gerne Blogger, Influencer und YouTuber. Bei dieser Anfrage lassen wir aber genauso gerne anderen Anwaltskollegen den Vortritt.

Bild: Pixabay / geralt, Public Domain-ähnlich.

3 Kommentare

    1. Vor ein paar Jahren wollte ein YouTuber (mit Millionenreichweite) von einer Journalistin der New York Times 60.000 USD für ein Interview. Da mag jetzt jeder der älter als 30 ist denken was das soll, aber die Argumentation ist nicht so verkehrt: YouTuber brauchen die alten Medien schlicht nicht, im Gegenteil. Die alten Medien brauchen die Künstler der Plattformen um deren Zuschauer überhaupt noch zu erreichen.

  1. @MartinSteiger
    Mit ein, zwei Medien auftritten (Print und Online, Fernseh) Auftritten verdienen ‹Medien Anwälte doch sooooooo viel ;-) , dass sie generell gratis arbeiten sollten.

    ;-)

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