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Interne Nachfolge für den Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich

Logo: Kanton Zürich

Die künftige Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich heisst Dr. Dominika Blonski.

Blonski wird den bisherigen Datenschutzbeauftragten Dr. Bruno Baeriswyl per 1. beziehungsweise 2. Mai 2020 ablösen.

Blonski arbeitet bereits heute für den Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich. Sie setzte sich im Kantonsrat, dem Kantonalzürcher Parlament und Wahlgremium, gegen Claudius Ettlinger, den heutigen Datenschutzbeauftragten der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), mit 89:80 Stimmen durch (Medienmitteilung).

Der – in Zukunft die – Datenschutzbeauftragte ist die öffentlich-rechtliche Datenschutz-Aufsichtsbehörde im Kanton Zürich. Für den privaten Datenschutz im Kanton Zürich ist der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte (EDÖB) zuständig.

Die neue Datenschutzbeauftragte kann nicht nur beanspruchen, mit Vorschusslorbeeren im Frühjahr 2020 starten zu dürfen, sondern darf sich auch über die Bewilligung von drei neuen Vollzeit-Stellen für ihre Aufsichtsbehörde freuen.

Erfolgreicher Wahlkampf von Dominika Blonski

Im Vorfeld hatte Blonski gezielt für ihre Kandidatur geworben. Dabei betonte sie – durchaus zu Recht – ihre grosse Erfahrung im Datenschutzrecht:

Blonski befasst sich seit 12 Jahren mit datenschutzrechtlichen Themen und gilt als sehr gut vernetzt. In ihrer Dissertation hatte sie sich mit «Biometrischen Daten als Gegenstand des informationellen Selbstbestimmungsrechts» befasst. Heute leitet sie die Abteilung «Recht und Informationssicherheit» beim Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich.

Porträtbild: Dominika Blonski

In ihrem Wahlkampf hatte sich Blonski in einem zur Verfügung gestellten Kurz-Interview wie folgt geäussert:

«Welches sind die Herausforderungen des Datenschutzes?

Die technologische Entwicklung ist und bleibt die grosse Herausforderung für den Schutz der persönlichen Freiheit und der Privatsphäre. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung auch in sensiblen Bereichen wie Gesundheitswesen und Überwachung mittels neuer Tools (z.B. Videoüberwachung mit Gesichtserkennungssoftware, Bodycams etc.) bleiben auch bei der Digitalisierung der Verwaltung ein grosses Thema.

Wo steht der Kanton Zürich?

Die Digitalisierung der Verwaltung umfasst alle Bereiche wie Steuern, Baugesuche oder Patientendaten. Es geht darum, die Digitalisierung so auszugestalten, dass das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die staatliche Datenbearbeitung erhalten bleibt. Ohne Vertrauen werden die neuen digitalen Kanäle nicht genutzt. Wie bei der Digitalisierung ist der Kanton Zürich auch beim Datenschutz ein Leuchtturm in der Schweiz.

Wo sind die Weiterentwicklungsmöglichkeiten für den Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich?

Der Datenschutzbeauftragte soll als Kompetenzzentrum bekannter werden. Seine Dienstleistungen (Beratung beim Kanton und den 162 Gemeinden, Unterstützung insbesondere bei den vielfältigen Digitalisierungsfragen) müssen besser eingebunden werden. Dies wird eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Verwaltung, den Gemeinden usw. mit frühzeitiger Hilfestellung ermöglichen. Zudem soll die Arbeitsweise des Teams des Datenschutzbeauftragten agiler werden. D.h. insbesondere in sensiblen Bereichen (wie beispielsweise Gesundheitswesen oder Polizei) soll eine rasche und effiziente Zusammenarbeit ermöglichen.

Was fasziniert Sie am Thema Datenschutz?

In der heutigen Zeit spielen sich viele Lebensbereiche online ab. Die Währung sind dabei die persönlichen Daten. Jeder Mensch hat aber auch einen Anspruch auf Privatsphäre, auf einen Raum, in dem er seine Freiheit unbeobachtet leben kann. Der Datenschutzbeauftragte beschützt diesen Raum und agiert als «Anwalt» für die Bürgerinnen und Bürger. Diese Aufgabe gibt auch das Informations- und Datenschutzgesetz (IDG) des Kantons Zürich vor.

Weshalb sind Sie die für dieses Amt geeignete Person?

Ich bringe die notwendige Fachexpertise und Erfahrung im Datenschutz und in der Verwaltung im Kanton Zürich mit. Seit 12 Jahren befasse ich mich mit Datenschutz, habe auf diesem Gebiet doktoriert und habe eine Zusatzausbildung im organisatorischen-technischen Bereich. Ich bin schweizweit mit den führenden Experten im Thema vernetzt, doziere und publiziere kontinuierlich zum Thema und arbeite an diversen Projekten mit. Aufgrund meiner 6-jährigen Tätigkeit beim Datenschutzbeauftragten kenne ich den Kanton Zürich mit seiner Verwaltung, die Gemeinden sowie die weiteren öffentlichen Organe und stehe in regelmässigem Austausch mit den Schlüsselpersonen. Ich biete damit Kontinuität und gleichzeitig solide Weiterentwicklung in einem Bereich, der unglaublich schnell wächst und immer wichtiger wird.»

Siehe auch: SBB: Kunden-Tracking für zielgenaue Werbung mit anonymisierten Personendaten?

Ein Kommentar

  1. Guten Tag Herr RA Steiger

    Vielen Dank für diese sehr interessante und gut verfasste Mitteilung. Ich freue mich, dass eine junge, kompetente und bestens ausgebildete Frau zur Nachfolgerin von Herrn Baeriswyl gewählt wurde.

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