Mehr Effizienz dank Corona-Digitalisierungs­schub am Bundes­verwaltungs­gericht

Symbolbild: Digitalisierung durch die COVID-19-Pandemie

Wie reagierte das Bundesverwaltungsgericht in St.Gallen auf die Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie?

In einem Blog-Beitrag gibt David Schneeberger, der am Gericht unter anderem den Fachstab «Corona» leitet, Auskunft.

Bemerkenswert ist, dass das Gericht durch die Massnahmen seine Effizienz verbessern konnte:

«Das Bundesverwaltungsgericht hat diese Ausnahmesituation [im Frühjahr] überraschend gut gemeistert. Dass wir trotz der schwierigen Situation bei vier Abteilungen unsere Effizienz steigern konnten, hat wohl niemand erwartet und ist wirklich sehr erfreulich! Ich glaube, unser Gericht ist durch die Krise zusammengewachsen.»

Und:

«Der Druck für unkonventionelle Lösungen hat der Digitalisierung einen Schub verpasst. Wir haben gelernt, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuprobieren und mit weniger Papier zu arbeiten. Und es hat sich gezeigt, dass eine hundertprozentige Anwesenheit am Gericht nicht zwingend nötig ist, um effizient zu arbeiten.»

Allerdings scheinen viele Massnahmen als «unpopulär und einschränkend» kritisiert zu werden, wenn auch nur von einzelnen Personen:

«Die Kritik einzelner Personen hat geholfen, unsere eigenen Massnahmen laufend zu optimieren.»

Als Erfolgsrezept für den Beschluss und die Umsetzung von zahlreichen Massnahmen nennt Schneeberger «konsequentes Controlling»:

«Wir führten ein Cockpit mit Massnahmenliste, Lagebeurteilung, Variantenplanung, Personalplanung, Terminliste, Pendenzen- und Auftragslisten sowie weiteren Dokumenten. Insgesamt haben wir im Fachstab bisher gegen 350 Aufgaben erledigt, rund 70 Massnahmen umgesetzt, mehr als 50 interne Newsmeldungen abgesetzt und zahlreiche Merkblätter und Videos publiziert. Gerade in der Anfangszeit änderte ja praktisch täglich die Ausgangslage, was von allen maximale Flexibilität abverlangte. Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiteten zudem ein sehr hohes Pensum, um den Betrieb des BVGer auch in dieser ausserordentlichen Situation sicherstellen zu können.»

Und:

«Mir liegt es, konzeptionell zu denken, mit verschiedenen Spezialisten zusammenzuarbeiten und dabei innert kürzester Zeit machbare sowie zielführende Lösungen zu finden. Insgesamt war – beziehungsweise ist – die Leitung des Fachstabes eine spannende Herausforderung.»

Im Beitrag nicht erwähnt wird, dass Schneeberger schon vor seiner Tätigkeit am Bundesverwaltungsgericht ein Faible für die Schnittstellen von Digitalisierung und Recht hatte.

So war Schneeberger unter anderem Mitgründer der Wissensplattform lexwiki.ch und des Offerten-Portals «expertomat».

Siehe auch: Bundesverwaltungsgericht präsentiert sich mit «Unternehmens­film».

Bild: Pixabay / geralt, Pixabay-Lizenz.

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