Safari 15: Tracking für Werbung, aber mit Datenschutz?

Foto: Zielscheibe

Im Browser Safari 15 ist standardmässig die Funktion «Datenschutz­wahrende Werbungs­messung» aktiviert. Viele Nutzer:innen werden die Funktion deaktivieren wollen.

Durch die Funktion, so schreibt Apple, «werden Websites daran gehindert, deine persönlichen Daten einzusehen, um dir zielgerichtete Werbung bereitzustellen.»

Mit der Funktion versucht Apple die Gratwanderung zwischen dem Tracking für zielgerichtete Werbung und der Privatsphäre der Nutzer:innen.

Apple beschreibt die Funktion unter «Safari & Datenschutz» wie folgt:

«Wenn die datenschutzwahrende Werbungsmessung aktiviert ist, stellt Safari den Websites Zuordnungsberichte zur Verfügung, um Webseiten und Werbetreibenden zu helfen, die Aufrufe und Klicks auf Werbeanzeigen nachzuvollziehen. Dabei wird deine Privatsphäre gewahrt. Safari sendet Zuordnungsberichte in einem dedizierten Modus mit eingeschränkten Daten. Neben dem Schutz der IP-Adressen werden keine Daten speichert, keine Cookies verwendet und die Übermittlung wird zufällig zwischen 24 und 48 Stunden verzögert. Die Zuordnungsberichte enthalten keine persönlichen Informationen.»

Screenshot: Datenschutz-Einstellungen für Safari 15 (iOS)

Nutzer:innen, die auch nicht «datenschutzwahrend» getrackt verwenden möchten, sollten die Funktion in den Safari-Einstellungen unter iOS und auf dem Mac deaktivieren. Auf Englisch heisst die Funktion «Privacy Preserving Ad Measurement».

Eine weitere Funktion, auf die einige Nutzer:innen vermutlich verzichten möchten, ist «IP-Adresse verbergen» («Hide IP Address» auf Englisch).

Hinter dieser Funktion steckt der Apple-eigene iCloud Private Relay-Dienst. Wenn dieser Dienst aktiv ist, wird der Datenverkehr ganz oder teilweise über Apple-eigene Infrastruktur umgeleitet, um die Nutzer-eigene IP-Adresse zu verbergen:

«Wenn das Privat-Relay aktiviert ist, werden Anfragen über zwei getrennte, sichere Internet-Relays gesendet. Deine IP-Adresse ist für den Netzwerkbetreiber und im ersten Relay, das von Apple betrieben wird, sichtbar. Deine DNS-Einträge werden verschlüsselt, sodass niemand die Adresse der von dir besuchten Website sehen kann. Das zweite Relay wird von einem Drittanbieter betrieben und erzeugt eine temporäre IP-Adresse, entschlüsselt den Namen der angefragten Website und stellt eine Verbindung mit ihr her. […]»

Screenshot: Privacy Relay-Einstellungen für iCloud (iOS)

Die allgemeinen Einstellungen für iCloud Private Relay finden sich bei den iCloud-Einstellungen. Der Dienst, der im iCloud+-Abonnement enthalten ist, befindet sich momentan in der Beta-Phase.

In einigen Ländern ist der Dienst aus «regulatorischen Gründen» nicht verfügbar. Dazu zählen Ägypten, China, Russland, Südafrika, die Türkei und Weissrussland.

Unabhängig davon bleibt es sinnvoll, «Cross-Sitetracking verhindern» («Prevent Cross-Site Tracking» auf Englisch) aktiviert zu lassen sowie einen Content-Blocker zu verwenden. Bekannte Content-Blocker für iOS und Mac sind AdGuard und 1Blocker.

Bild: Pixabay / Charly_7777, Public Domain-ähnlich.

2 Kommentare

  1. Es wird nicht deutlich, ob die Ausführungen IOS, macOS oder beide betreffen. Vielleicht könnte man das bei einer eventuellen Aktualisierung noch berücksichtigen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Felder mit * sind Pflichtfelder.