Die Suchmaschine DuckDuckGo gilt als die datensparsame Alternative zu Google. Leider zeigt sich, dass DuckDuckGo nicht ganz so datensparsam ist, wie die meisten Nutzer:innen vermuten. So fliessen Nutzerdaten von DuckDuckGo an Microsoft-Dienste wie Bing und LinkedIn.
Heise Online schreibt unter anderem:
«Die für ihren Datenschutz bekannte Suchmaschine Duckduckgo erlaubt Linkedin und Bing das Tracken von Daten, zumindest in den mobilen Browser-Varianten.»
Die Entdeckung ist Zach Edwards zu verdanken, der dazu einen Thread bei Twitter veröffentlicht hat:
«Sometimes you find something so disturbing during an audit, you’ve gotta check/recheck because you assume that *something* must be broken in the test. But I’m confident now. The new @DuckDuckGo browsers for iOS/Android don’t block Microsoft data flows, for LinkedIn or Bing.????»
DuckDuckGo wirbt übrigens mit Slogans wie «Durchsuche das Internet ohne getrackt zu werden» und «Privatsphäre, vereinfacht».
Siehe auch: DuckDuckGo Browser Allows Microsoft Trackers (Michael Tsai)
Wie vertrauenswürdig ist DuckDuckGo?
DuckDuckGo fällt nicht zum ersten Mal negativ auf, wie Beiträge insbesondere von Mike Kuketz zeigen:
- «DuckDuckGo: Datenschutz nur auf dem Papier?» (Kuketz IT-Security, 22. Januar 2019)
- «Insgesamt hinterlässt der DuckDuckGo Privacy Browser keinen datenschutzfreundlichen Eindruck. […] Insgesamt ist das eines Browsers nicht würdig, der wie folgt wirbt: ‹Take back your privacy!›» (Kuketz IT-Security, 22. Juni 2021)
- «DuckDuckGo Privacy Essentials: Tracking-Protection für diverse Domains nicht gegeben» (Kuketz IT-Security, 22. Juni 2021)
- «DuckDuckGo ‹Removes› Pirate Sites and YouTube-DL from Its Search Results» (TorrentFreak, 19. April 2022)
- «DuckDuckGo Privacy Essentials Vulnerabilities: Insecure Communication and Universal XSS» (Wladimir Palant, 15. März 2021)
- «DuckDuckGo: Der Irrglaube von der NSA-sicheren Suchmaschine» (ZEIT, 13. Januar 2014)
Siehe auch: DuckDuckGo: Wer «Föhntäler» sucht, findet Hitler.
So generell haben (amerikanische) Firmen ein anderes Bild von Datenschutz als die (europäischen) User. In meinem Verständnis bedeutet Datenschutz, gar nicht erst zu tracken. Im Verständnis vieler Firmen bedeutet Datenschutz, zu tracken, die Daten aber nicht zu verkaufen, was nur versprochen, durch den User nicht kontrolliert werden kann.
Dasselbe mit Mozilla Firefox (verwendet Google Analytics auf der Website, sendet Domain und Hash jedes Downloads zu Google Safe Search, sendet DNS zu Cloudflare, etc.)
Danke für den Beitrag. Ich möchte darauf hinweisen, dass der Duden eine Empfehlung für Geschlechergerechte Sprache anbietet. Der Doppelpunkt in Wörtern gehört nicht zum Regelwerk und hier wäre eigentlich genug Platz für eine vollständige Bezeichnung, entsprechend «Nutzer/-innen» statt «Nutzer:innen». Oder noch besser: «Nutzer und Nutzerinnen». Vielen Dank.
@Bänziger:
Ich schreibe mal so und mal anders. Ein aktuelles Beispiel mit dem generischen Maskulinum ist https://steigerlegal.ch/2022/05/24/bexio-mobiliar-daten/.