In der Verwaltung der Stadt Bern kommt oftmals Doodle für die Terminfindung zum Einsatz. Die städtische Datenschutz-Aufsichtsstelle hält Doodle für problematisch und empfiehlt die Nutzung von Alternativen.
Die Empfehlung findet sich im Tätigkeitsbericht 2021 der Berner Datenschutzbeauftragten Mirjam Graf.
Ausgangslage
«Für die Terminfindung unter städtischen Mitarbeitenden wird oftmals die webbasierte Onlineplattform Doodle benutzt.»
Problematik
«Der Einsatz von Doodle durch die Stadtverwaltung ist aus datenschutzrechtlicher Sicht problematisch.»
Einerseits:
«Bei einer Terminfindung werden Personendaten in der Doodle-Cloud gespeichert und mit Unternehmen geteilt, die Aufgaben im Auftrag von Doodle anbieten.»
(Gemäss Datenschutzrichtlinie von Doodle geht es insbesondere um Facebook / Meta, Google und Twitter.)
Andererseits:
«Hinzu kommt die Werbefinanzierung von Doodle und die daraus resultierende Einbindung von Werbenetzwerken. Dadurch wir die Gefahr der Ausführung von potenziell schädlichem Code im Browser der Benutzenden erhöht.»
Ergebnis
«Daher hat sich die DSA dazu entschieden, die städtischen Angestellten zur Nutzung von datenschutzfreundlicheren Tools zur Terminfindung wie beispielsweise Nuudel aufzurufen. Solche Alternativen bieten die gleichen Funktionalitäten wie Doodle, speichern aber keine Personendaten der geplanten Terminfindung und sind nicht werbefinanziert.»
Und:
«Ein entsprechendes Schreiben zum Einsatz von datenschutzfreundlichen Tools zur Terminfindung unter städtischen Angestellten wurde den Generalsekretariaten sowie den Informatikkoordinator*innen zugestellt.»
Datenschutz Plaudereien: Ist die Empfehlung sinnvoll?
In den Datenschutz Plaudereien, im Podcast von Datenschutzpartner, diskutierten Andreas von Gunten und ich über die Empfehlungen der Stadt Bern, Alternativen zu Doodle und die Gefahr von Schadsoftware durch Online-Werbung.
(Via INSIDE IT.)