Google blockiert Verlinkung von Beitrag über «Kristallnacht-Tweet»-Urteil

Foto: Strauss (Kopf)

Wir befreiten kürzlich ein Urteil im Zusammenhang mit dem «Kristallnacht-Tweet». Den Beitrag, den ich darüber veröffentlicht hatte, wollte ich unter anderem bei Google verlinken – und kollidierte prompt mit einem strohdummen Filteralgorithmus …

Wer bei Google über ein Unternehmensprofil verfügt, kann unter anderem eigene Inhalte verlinken. Ein solcher Inhalt war mein Beitrag mit dem Titel «Kristallnacht-Tweet: Urteil LB160039 im Volltext».

Mit diesem Titel wollte Google den Link-Beitrag nicht veröffentlichen und blockierte den Beitrag unmittelbar nach der Veröffentlichung:

Screenshot: Filter-Meldung von Google («Your post violates Google’s content policy»)

«Your post violates Google’s content policy

Steiger Legal AG, your post has been removed from your Business Profile on Google because it contains inappropriate content.»

Und:

«In order for posts to remain on your profile, they must adhere to our posts content policy.»

Inwiefern der Beitrag «inappropriate» ist und die erwähnte «Content Policy» verletzt, erklärt Google nicht.

Widerspruch gegen die Löschung sieht Google nicht vor. Google versucht nicht einmal, einen solchen Fehler zu erkennen, um die – offensichtlich strohdummen – Filteralgorithmen verbessern zu können

Löschungen und Sperrungen ohne nachvollziehbare Begründung sind typisch für Plattformen mit nutzergenerierten Inhalten.

Unternehmen wie Google und Meta haben sichtbar keine Lust, Algorithmen zu bauen, die den betroffenen Nutzern nachvollziehbar erklären, welche mutmasslichen Regelverletzungen zu einer Löschung oder Sperrung geführt haben.

In Deutschland gilt gemäss Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (BGH), dass Nutzern bei Löschungen und Sperrungen der Grund mitgeteilt werden. Ausserdem müssen Nutzer eine Möglichkeit haben, sich zum jeweiligen Sachverhalt zu äussern.

Vorliegend konnte ich den Beitrag doch noch bei Google verlinken, nachdem ich im Titel auf den Begriff «Kristallnacht-Tweet» verzichtet hatte.

Mutmasslich steht «Kristallnacht» bei Google unabhängig vom Kontext auf dem Index.

Bild: Pixabay / Kevinsphotos, Public Domain-ähnlich.

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