Browser-Erweiterung «I don’t care about cookies» gerät in fragwürdige Hände

Foto: Verbrannte Cookies

Avast, eine Anbieterin von Antivirus-Software, hat die Browser-Erweiterung «I don’t care about cookies» gekauft. Nun sorgen sich Nutzerinnen und Nutzer der Erweiterung um ihre Privatsphäre.

Der Entwickler Daniel Kladnik veröffentlichte kürzlich die «Great News»:

«[…]  I am proud and happy to say that Avast – a famous and trustworthy IT company known for the wide range of products that help secure our digital experience -, has recognized its value!

Avast offered to acquire the project so that we can help each other in creating even better products and I decided to accept the offer: ‹I don’t care about cookies› is now officially a member of Avast family 🙂»

Wer nicht zum ersten Mal von Avast hört, wird sich fragen, wieso Kladnik von einem vertrauenswürdigen Unternehmen spricht.

Unter anderem:

«Über eine Tochterfirma verkauft der Antivirensoftware-Hersteller Avast die Webnutzungsdaten von mehreren Hundert Millionen Nutzern. Die Daten sollen von dem Browserplugin der gleichnamigen Antiviren-Software gesammelt werden, berichtet das Onlinemagazin Motherboard. Dem zufolge gehören zu den Käufern namhafte Firmen wie Google, Microsoft, McKinsey und viele andere.»

Und:

«Besonders negativ fiel […] der Sicherheitssoftware-Hersteller Avast auf. Avast sammelte und verkaufte private und intime Einblicke in das Online-Leben von Millionen Nutzern, während die gleichnamige Sicherheitssoftware eine drastische Sicherheitslücke enthielt und Rechner, auf denen die Software installiert war, einer Gefahr aussetzte.

Um einen Rechner komplett zu übernehmen, reichte beispielsweise eine E-Mail mit Javascript-Schadcode. Er wurde von der Javascript-Engine der Sicherheitssoftware geöffnet und überprüft. Der Prozess lief mit Systemrechten und hatte keinerlei Sicherheitsvorkehrungen, wie beispielsweise Sandboxing  […]»

Bislang galt die Browser-Erweiterung als vertrauenswürdig und hielt Ihr Versprechen «Get rid of cookie warnings from almost all websites!»

Dieses Versprechen bedeutet allerdings auch, dass die Erweiterung tatsächlich nur die nervigen Cookie-Banner zum Verschwinden bringt. Je nach Website werden Cookies nicht abgelehnt oder nicht nur die (angeblich) notwendigen Cookies akzeptiert.

Siehe auch: Hält Twitter mit dem neuen Cookie-Banner die EU-Cookie-Richtlinie ein?

Bild: Pixabay / 12138562, Pixabay-Lizenz.

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