ChatGPT: OpenAI lanciert «Team»-Variante ohne Training mit Nutzerdaten

Bild: Gemeinsame Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI-generiert)

ChatGPT gibt es ab sofort in der kostenpflichtigen «Team»-Variante. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber der bisherigen kostenpflichtigen Plus-Variante ist, dass OpenAI mit den Nutzerdaten standardmässig kein Training von Modellen durchführt.

Mit «ChatGPT for Teams» gibt es zum ersten Mal eine standardmässige ChatGPT-Variante ohne Training mit Nutzerdaten, die auch für kleine und mittlere Unternehmen erschwinglich ist. Bislang gab es nur das exklusive und teure «ChatGPT Enterprise» für grosse Unternehmen oder die Nutzung über eine API ohne die gewohnten ChatGPT-Funktionen.

OpenAI schreibt in diesem Zusammenhang:

«As with ChatGPT Enterprise, you own and control your business data—we do not train on your business data or conversations, and our models don’t learn from your usage.»

Und:

«ChatGPT Team offers access to our advanced models like GPT-4 and DALL·E 3, and tools like Advanced Data Analysis. It additionally includes a dedicated collaborative workspace for your team and admin tools for team management.»

Ein wichtiger Unterschied zur API bleibt allerdings das «Context Window». Bei der API beträgt inzwischen die Grösse 128K, bei ChatGPT lediglich 32K. Das «Context Window» bestimmt, wie viel Input und Output zur Verfügung steht. Die erwähnten 32K bei GPT-4 beispielsweise entsprechen 32’768 Token, also – vereinfacht gesagt – Bestandteilen von Wörtern.

«ChatGPT for Teams» kostet ab 60 Dollar netto pro Monat, da für mindestens zwei Nutzer à 30 Dollar netto pro Monat bezahlt werden muss. Bei einer jährlichen Zahlung beginnt der Preis bei 50 Dollar netto pro Monat.

«ChatGPT Plus» kostet weiterhin 20 Dollar netto pro Monat. Die Daten, mit denen «ChatGPT Plus» und auch das kostenlose ChatGPT von Nutzern «gefüttert» werden, können von OpenAI standardmässig für das Training von Modellen verwendet werden, sofern keine «Opt-out»-Möglichkeit genutzt wird.

«ChatGPT Personal»- und «ChatGPT Team» funktionieren zum Start unabhängig voneinander. In Zukunft soll es möglich sein, zwischen Migration und Trennung von Nutzerkonten bzw. Workspaces zu wählen.

Kein Training mit Nutzerdaten: Alternativen zu «ChatGPT for Teams»

Eine bekannte, aber wenig taugliche «Opt-out»-Möglichkeit findet man direkt in den ChatGPT-Einstellungen, wo «Chat history & training» unter «Data controls» deaktiviert werden kann. Man verliert dadurch wichtige Funktionalität und die Einstellung muss pro installierter App bzw. genutztem Browser gesetzt werden.

Umfassend ist dafür die – wenig bekannte – «Opt-out»-Möglichkeit über das «OpenAI Privacy Request Portal» mittels «Make a Privacy Request». Dort steht die Option «Do not train on my content» zur Verfügung. Nach der Bestätigung der verwendeten E-Mail-Adresse muss man Kleingedrucktes bestätigen und kann das «Opt-out»-Verfahren abschliessen.

Der «Opt-out» gilt für das Nutzerkonto und nicht nur pro App oder Browser. Man erhält eine Bestätigung per E-Mail:

«We successfully processed your request to not train on content provided to our consumer services. We will no longer use your content to train our models. As a reminder, this request is forward looking and does not apply to content that had previously been disassociated from your account. »

Anbieterin von «ChatGPT for Teams» für Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz ist – nach einer fragwürdigen und intransparenten Verschiebung – ab dem 15. Februar 2024 die OpenAI Ireland Limited.

Die Absicherung mit einem Auftragsverarbeitungsvertrag steht – soweit ersichtlich – für «ChatGPT for Team» nicht zur Verfügung.

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