In «BILDUNG SCHWEIZ», der Zeitschrift des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz, beschreibt Christoph Aebischer den «langen Weg zu einem sicheren Messenger». Als Beispiel dienen die Schulen in der Stadt Winterthur.
«Im Lockdown mussten Winterthurer Lehrpersonen improvisieren, um mit den Eltern in Kontakt bleiben zu können. Seit diesem Sommer steht ihnen nun ein amtlich geprüfter Kanal zur Verfügung.»
Im Beitrag kommt auch Rechtsanwalt Martin Steiger zu Wort:
«[…] Anwalt Martin Steiger findet es richtig, wenn Schulen datenschutzkonforme Lösungen anbieten. Der Spezialist für Recht im digitalen Raum hält es aber auch nicht für unverantwortlich, dass Lehrpersonen während der Coronapandemie pragmatisch gehandelt haben. WhatsApp-Nachrichten seien immerhin End-zu-End-verschlüsselt. Das heisst, niemand ausser dem Absender und dem Empfänger kann sie lesen. Mittlerweile gebe es jedoch eine Reihe von extra für die Schule geschaffenen Diensten, darunter auch Schweizer Angebote wie Threema Education.»
Und:
«[…] Vertrauen in die Behörde als auch der Verweis auf die Selbstverantwortung, falls jemand beim Messenger andere Wege geht, ist laut Anwalt Steiger gerechtfertigt. Die Anstellungsbehörde sei für Rahmenbedingungen zuständig, also auch für datenschutzkonforme Anwendungen. Wer auf eigene Tools setze, müsse hingegen selber schauen. Jegliche Lücke lasse sich aber sowieso nicht schliessen, mahnt Steiger. Eltern könnten beispielsweise Arztzeugnisse aus eigenem Antrieb in einen Chat stellen und somit alle Vorkehrungen aushebeln. So lange die technische und vertragliche Umgebung aber sicher ist, hält das Steiger für nicht besonders tragisch.»
In Winterthur kommt inzwischen SchoolFox, ein Angebot aus Österreich, zum Einsatz.
Die Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich hat ein Merkblatt über «Messenger und Videokonferenzsysteme» bei öffentlichen Organen veröffentlicht.