Schweizer Start-up kämpft gegen Hass im Netz

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SilenccioSchweizer Start-up kämpft gegen Hass im Netz

Beschimpfungen und Beleidigungen – im Internet ist der Umgang manchmal ruppig. Die Firma Silenccio setzt auf Technologie, um dagegen vorzugehen.

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«Du bisch doch ä selte blödi Chuä» oder «Du dumme, armselige Schlampe». Solchen und ähnlichen Kommentaren möchte man im Netz nicht unbedingt begegnen. Falls es einen dennoch trifft, ist das Handeln meist schwierig. Genau hier setzt die Firma Silenccio an, die eine Technologie entwickelt hat, um Hass, Beleidigungen und Ehrverletzungen aufzuspüren.

«Ich war während der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump in den USA und habe miterlebt, wie viel Hass im Internet und den sozialen Medien verbreitet wurde», erklärt Silenccio-Mitgründer Alexander Mazzara. Zurück in der Schweiz fiel ihm auf, dass es auch hierzulande so ist.

Auto ja, Hasskommentar nein

Mazzara und drei weitere Personen kamen zusammen und gründeten eine Firma, um dagegen vorzugehen. «Wir finden alle, dass es doch einfach nicht sein kann, dass zwar ein falsch parkiertes Auto abgeschleppt wird, ein Hasskommentar aber einfach so bestehen bleibt.»

Die Technologie sucht das Netz nach dem Namen des Kunden und nach Stichworten ab. Zudem können die eigenen Social-Media-Profile mit dem persönlichen Benutzerkonto verknüpft werden. Falls kritische Inhalte oder Aussagen gefunden werden, kann der Kunde jeweils entscheiden, ob Silenccio eingreifen soll.

Falls ein Beitrag aus dem Internet oder den sozialen Medien verbannt werden soll, werden die Urheber zuerst abgemahnt. Wenn dies nichts nützt, wird über eine Kooperation mit einer Rechtsschutzversicherung ein Verfahren ausgelöst, damit der Plattformbetreiber die entsprechenden Verbindungsdaten herausgibt.

Ab Ende Januar

Der Dienst von Silenccio soll nach einer Testphase, die noch bis Mitte Februar dauert, zu einem monatlichen Abo-Preis von 9.90 Franken genutzt werden können. Bei einem Fall, bei dem die Rechtsschutzversicherung zum Einsatz kommt, muss der Kunde zusätzlich einen Selbstbehalt bezahlen.

Der Rechtsanwalt Martin Steiger schätzt das Angebot als durchaus sinnvoll ein. Vor allem das Monitoring der Internet- und Social-Media-Kanäle sei interessant. Steiger gibt jedoch zu bedenken, dass die Deckung womöglich ungenügend sei, weil diese auf 15'000 Franken pro Rechtsfall und Versicherungsjahr beschränkt sei.

Zudem sei es so, dass die Absender von solchen verletzenden Botschaften häufig nicht identifiziert werden können und es entsprechend nicht möglich ist, wirksame Abmahnungen an die jeweilige Person zu verschicken.

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