Shadow Banning: Rechten Trollen droht Einsamkeit bei Twitter

Foto: Toter Vogel

Twitter geht seit einigen Monaten verstärkt gegen Trolle vor. «Serving healthy conversation» ist das erklärte Ziel.

Twitter-Nutzer, deren Inhalte als störend wahrgenommen werden, müssen insbesondere mit «Shadow Banning» rechnen:

Solche Nutzer können teilweise auf Twitter weiterhin trollen, aber ihre Inhalte sind für andere Nutzer nicht mehr oder zumindest weniger häufig sichtbar. Man spricht auch von «Ghost Banning» oder «Hell Banning». In erster Linie scheinen rechte Trolle betroffen zu sein, die nun unter dem Hashtag #QFD – QFD steht für Qualitätsfilterdiskriminierung – darüber diskutieren.

«Shadow Banning» ist seit langer Zeit ein beliebtes Moderationsmittel für Online-Diskussionen, weil es die betroffenen Nutzer nicht ohne weiteres bemerken und sich im besten Fall gelangweilt ein anderes Tummelfeld suchen. Die meisten Trolle schmoren nicht gerne im eigenen Saft. Die Methode kommt auch bei Online-Leserkommentaren und anderen Social Media-Plattformen zum Einsatz.

shadowban.eu findet Twitter-Konten mit «Shadow Banning»

Screenshot: shadowban.eu mit Überprüfung von @martinsteiger

Kritisiert wird «Shadow Banning», weil es mit intransparenten Algorithmen erfolgt. Die genauen Kriterien sind nicht bekannt und die betroffenen Nutzer werden nicht informiert.

Auch Nutzer, die das «Banning» bemerken, erfahren normalerweise nicht, wieso sie betroffen sind und haben es deshalb schwer, sich zur Wehr zu setzen.

Immerhin verspricht nun shadowban.eu herauszufinden, ob für einen Twitter-Nutzer ein «Shadow Ban» besteht.

(Glück gehabt! ????)

Präsident Trump beklagt sich – via Twitter! – über «Shadow Banning»

In den USA ist «Shadow Banning» inzwischen zu einem Thema in der nationalen Politik geworden. Präsident Trump beklagte sich – via Twitter! –, Twitter diskriminiere bekannte republikanische Politiker.

Twitter behauptet übrigens, es gäbe kein «Shadow Banning». Allerdings erklärte Twitter bereits im Mai 2018, man integriere «new behavioral signals into how Tweets are presented».

Unabhängig davon hat man als Nutzer die Möglichkeit, andere Nutzer bei Twitter stummzuschalten anstatt sie zu blockieren.

Siehe auch: Suspension, Ban or Hellban? (Coding Horror).

Bild: Pixabay / byrev, Public Domain-ähnlich.

Ein Kommentar

  1. Auf dem linken Auge blind oder wieso werden linke Trolle nicht geghostet?

    Die Gutmenschen-Hetze und Anprangerung hat bei den (Öko- und) Linksfaschisten längst Ausmaße angenommen, die strafrechtlich relevant sind, wie folgendes Beispiel zeigt:

    https://twitter.com/mompayd/status/1004365339872956416

    Diesen Pranger und die ungefragte Veröffentlichung von Fotos scheint Twitter jedenfalls nicht zu stören.

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