Luftbild: Data Center von SWIFT in Diessenhofen mit neuer Photovoltaik-Anlage

Luftbild: SWIFT-Data Center in Diessenhofen in der Schweiz

Nein, das ist kein Gefängnis und auch keine Schweinefarm, sondern das Data Center von SWIFT in der Schweiz.

SWIFT, die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, vernetzt mehr als 11’000 Banken, Börsen und andere Akteure auf den weltweiten Finanzmärkten. Die Vernetzung erfolgt über das gesicherte SWIFTNet.

Das Data Center bzw. Operating Center (OPC) auf dem Luftbild befindet sich im schweizerischen Diessenhofen im Kanton Thurgau am Rhein direkt an der Grenze zu Deutschland.

Seit wann gibt es das Data Center von SWIFT in der Schweiz?

Luftbild: SWIFT-Data Center in Diessenhofen in der Schweiz

SWIFT eröffnete den Standort in Diessenhofen nach einjähriger Bauzeit im Jahr 2013:

«Das OPC in der Schweiz wurde 2009 provisorisch in Zürich-Altstetten in Dienst genommen […]. Da die Räume in Zürich nur gemietet waren, baute SWIFT ein eigenes, weitgehend unterirdisches Operationszentrum in Diessenhofen.Nach einjähriger Bauzeit wurde das Zentrum 2013 fertiggestellt.»

Was ist auf dem Luftbild vom Data Center von SWIFT in der Schweiz zu sehen?

Auf dem Luftbild zählen nur die rötlichen Gebäude und die Photovoltaik-Anlage zur Strasse hin zum Data Center von SWITFT.

Die grossen Hallen gleich daneben gehören zur Bootswerft Samarin GmbH und zum Lebensmittel-Grosshändler TopCC.

Der grösste Teil der Infrastruktur von SWIFT in Diessenhofen befindet sich bis zu fünf Etagen unter der Erde:

«Äusserlich wirkt das Swift-Rechenzentrum, nur wenige hundert Meter von der deutschen Grenze entfernt, wie eine Festung. Fünf der sieben Etagen sind unterirdisch angelegt. Das Gelände wird sichtbar geschützt mit Stacheldraht, Überwachungskameras und hohen Mauern.»

Seit 2024 verfügt SWIFT über eine eigene Photovoltaik-Anlage, die aus zwölf Solar-Trackern besteht.

Solche Tracker richten sich automatisch nach dem Sonnenstand aus, um die Produktion von Solarstrom zu optimieren.

Screenshot: Baugesuch von SWIFT für neue Photovoltaik-Anlage in Diessenhofen

Die zwölf Solar-Tracker auf Masten erreichen 160 kWp als maximale Leistung («Kilowatt-Peak»), wie sich dem Baugesuch entnehmen lässt.

Die PDF-Datei Situation 2023-0022.pdf mit Erläuterungen zum Baugesuch ist nicht oder nicht mehr verlinkt, allenfalls aus Gründen der Geheimhaltung.

Für das Heizen nutzt SWIFT gemäss dem «Richtplan Energie» der Gemeinde Diessenhofen die eigene Abwärme.

Wieso besteht ein Flugverbot für Drohnen über dem Data Center von SWIFT in Diessenhofen?

Im Mai 2025 wurde bekannt, dass das Bezirksgericht Frauenfeld ein Flugverbot für Drohnen über dem Data Center von SWIFT in Diessenhofen verfügt hatte:

«Über dem Rechenzentrum des Finanzdienstleisters Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (Swift) in Diessenhofen gilt seit dem 25. April 2025 ein Flugverbot für unbemannte Luftfahrzeuge wie Drohnen. Wie der Kanton Thurgau in seinem Amtsblatt vom 25. April 2025 mitteilt, hat das Bezirksgericht Frauenfeld das Verbot basierend auf einem Entscheid vom 11. April 2025 geltend gemacht. Verstösse werden demnach mit einer Busse von bis zu 2000 Franken geahndet.»

Das Drohnenverbot ergänzt die bereits bestehenden Sicherheitsmassnahmen für das Data Center:

«Das Rechenzentrum des Finanzdienstleisters Swift in Diessenhofen TG steht […] unter erhöhtem Schutz. Die Thurgauer Kantonspolizei hat ein Sicherheitsdispositiv erstellt.

Das Swift-Rechenzentrum soll vor Sabotage-Gefahr geschützt werden. Die Kantonspolizei habe in Absprache mit dem Unternehmen und unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung eine Lagebeurteilung durchgeführt, teilte die Polizei am Dienstag auf Anfrage mit. ‹Aus naheliegenden Gründen geben wir dazu keine Einzelheiten bekannt.›»

Screenshot: Drohnenkarte mit insbesondere dem Gebiet der Gemeinde Diessenhofen mit dem Data Center von SWIFT

Auf der offiziellen Drohnenkarte mit kantonalen und nationalen Flugbeschränkungen ist bislang allerdings kein Flugverbot zu sehen.

Die Gemeinde forderte die Bevölkerung mit Blick auf die Sicherheit auch schon auf, Ruhe zu bewahren:

«Bund und Kanton prüfen laufend die aktuelle Lage und werden ihr Sicherheitsdispositiv wenn nötig anpassen. Sollte sich die Bedrohungslage ändern, werden zum Schutz der Bevölkerung die nötigen Massnahmen umgehend ergriffen. Derzeit ist nicht davon auszugehen, dass dieses Szenario eintreten wird. Wir appellieren daher an die Bevölkerung Ruhe zu bewahren. Unsere Herausforderungen sind, auch in der Schweiz Stärke zu zeigen, Solidarität mit der angegriffenen Ukraine zu leben und für unsere Freiheit mit Belastungen einzustehen.»

Nach Angaben an einer Gemeindeversammlung in Diessenhofen beschäftigt die Sicherheit von SWIFT auch den schweizerischen Geheimdienst, den Nachrichtendienst des Bundes (NDB).

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