Angefütterte Katzen: Fahndung mittels GPS-Halsband

Foto: Katze mit GPS-HalsbandViele Katzenbesitzer kennen das Problem: Die eigenen Katzen verschwinden immer wieder für längere Zeit, kehren aber in den meisten Fällen früher oder später wohlgenährt wieder zurück.

Wer füttert die Katzen? Wo halten sich die Katzen auf?

Bei der Beantwortung helfen GPS-Tracker, die melden, wo sich die eigenen Katzen gerade aufhalten.

Ein Beispiel dafür ist «pet pointer» aus der Schweiz: Das GPS-Halsband für Katzen wird von der Schweizerischen Tiermeldezentrale (STMZ) empfohlen und übermittelt Positionsmeldungen über das Internet of Things (IoT) von Swisscom oder mittels herkömmlichem Mobilfunk.

Was aber, wenn sich die so ertappten «katzenfreundlichen» Nachbarn empört darüber beschweren, sie würden «ausspioniert» und «überwacht»?

Grund zur Empörung für ertappte Nachbarn?

Tatsächlich direkt überwacht werden nur die Katzen und nicht die menschlichen Nachbarn – jedenfalls solange, wie bloss der jeweilige Aufenthaltsort der Katzen übermittelt wird und die Katzen zum Beispiel nicht mit Kamera oder Mikrofon ausgestattet werden.

Die ertappten Nachbarn, häufig schon etwas älter, haben somit keinen Grund zur Empörung. Mit Fug und Recht empört zeigen können sich hingegen die Besitzer der angefütterten Katzen, denn fremde Katzen und andere Haustiere dürfen nicht gefüttert oder gar bei sich behalten werden:

Haustiere sind zwar keine Sachen (Art. 641a Abs. 1 ZGB), werden aber rechtlich in Bezug auf Besitz und Eigentum grundsätzlich wie Sachen behandelt (Art. 641a Abs. 2 ZGB).

Katzen, die nicht verwildert oder wild sind, verfügen über menschliche Besitzer beziehungsweise Eigentümer. Die Katzenbesitzer allein sind berechtigt zu bestimmen, wer ihre Katzen wann und wo sowie womit füttern soll, denn zumindest in dieser Hinsicht sind Katzen kontrollierbar.

Die Katzenbesitzer allein sind berechtigt zu bestimmen, wer ihre Katzen wann und womit füttern soll.

Man darf deshalb fremde Katzen weder anfüttern noch bei sich aufhalten lassen, ansonsten handelt es sich um Besitzesentziehung (auch Besitzesentzug, Art. 927 ZGB). Auch kann man beispielsweise für etwaige Schäden durch eine falsche Fütterung haftbar gemacht werden. Ab einem gewissen Punkt kann ausserdem eine strafbare Sachentziehung (Art. 141 StGB) oder eine unrechtmässige Aneignung (Art. 137 StGB) vorliegen.

Manche Nachbarn geben sich nicht nur empört, sondern entfernen einen allfälligen «pet pointer» oder ein vergleichbares GPS-Halsband, damit sie nicht überführt werden können. In solchen Fällen kann je nach Deliktsumme und Vorsatz insbesondere strafbarer Diebstahl (Art. 139 StGB) vorliegen. Sofern das GPS-Halsband unbrauchbar gemacht oder zerstört wird, könnte es sich um Sachbeschädigung (Art. 144 StGB) handeln.

Weitere Informationen zur Besitzesentziehung von Katzen durch Anfüttern finden sich unter anderem bei der Stiftung für das Tier im Recht.

(Vielen Dank an Beat Weber für seinen Hinweis!)

Bild: Beat Weber, mit freundlicher Genehmigung.

17 Kommentare

  1. Guten Tag
    Meine gps ist kaputt und habe neuen bestellen.
    Meine frage ist,wie mache jetzt mit abo,kann ich 2 Gps registrieren in gleichen abo? Oder muss bei Schwiscom kontaktier… Weiss nicht was soll ich mache. Konnen sie mich helfen..

    1. Faule Ausrede! Man kann eine Chip-gesteuerte Türe einbauen und die Katze konsequent verscheuchen! Sauerei fremde Katzen zu füttern!!!!

  2. Schönen guten Tag

    Das Problem mit der fütterung «fremder» Katzen ist ja in den letzten Monaten sehr präsent.

    Wie sieht der Sachverhalt aus, wenn eine Nachbarskatze zu mir in die Wohnung kommt und sich über das Futter meiner Katzen her macht?

    Zählt das auch als Anütterung?

    Ich lasse die Katze ja nicht bewusst in meine Wohnung. Eine meiner Katzen ist Freigänger und somit ist halt nicht nur meiner Katze der Zutritt in meine Wohnung möglich.

    Wäre interessant zu wissen wann es als Anfütterung gilt.

    Lg

    1. @ Shya:

      Moderne Katzentüren reagieren auf den Chip in berechtigten Katzen. So kann verhindert werden, dass fremde Katzen oder sonstige Tiere – beispielsweise Füchse oder Waschbären – sich am Futter, das für die eigene Katze bereitgestellt wurde, bedienen … da man Katzen nicht erziehen kann, liegt es letztlich an Ihnen zu verhindern, dass fremde Katzen ihre Wohnung als Futterstelle wahrnehmen.

      1. Dankeschön für ihre Antwort :-)

        Nun ist es ja nicht überall (vorallem in Mietwohnungen) gestattet ein Katzentürchen zu montieren. Wie könnte ich in diesem Falle vorgehen?

        Die Katze die bei uns ab und an reinschneit geht auch zu anderen Nachbarn welche Katzen haben und wird auch bei «erwischen» raus geschickt.

        Die Katzenbesitzer wurden informiert das die Katze ab und an, an fremden Näpfchen erwischt wird.

        Ist es in diesem Falle immer noch mein Verschulden?

        1. Katzenbesitzer können leider nichts unternehmen, wenn ihre Katzen anderswo Futter finden … deshalb ist wichtig, dass man fremde Katzen vom Futter der eigenen Katze wegscheucht oder sonstige Massnahmen trifft – immer im Rahmen der Verhältnismässigkeit.

          Sofern in Mietwohnungen die Haltung von Katzen, die nach draussen gehen, gehalten werden dürfen, gehe ich davon aus, dass auch der fachgerechte Einbau einer Katzentüre vom Vermieter erlaubt werden muss – wobei der Vermieter darauf bestehen kann, dass beim Auszug die Katzentüre wieder entfernt wird. Ansonsten müsste der Vermieter die Haltung von Katzen, die nach draussen gehen, verbieten.

  3. Also ich bin auch dafür, dass nan nicht anderer Leute Tiere weglockt,ausspannt, oder wie man das nennen will. Wenn wir nun aber einen Blick in unsere Tierheime wirft müssen wir alle zugeben,die Institutionen platzen aus allen Nähten. Ich will nicht wissen wie viele Tiere schlicht ausgesetzt wurden und mittkerweilen schon jämmerlich verhungert wären, wären da nicht einige Personen die schauen,melden und halt eben zum zwecke der Rettung des Tieres füttert!!! Wie man es macht,schimpft man es falsch. Man soll helfen- aber dann doch nicht. Es wäre wirklich schön,wenn man sich auf das eine einigen könnte….

    1. Hallo Silvia, unsere Katze wird beispielsweise von anderen Leuten gefüttert. Ich sehe unsere Katze manchmal 3 Tage nicht! diese Frau weiss sogar noch dass die Katze uns gehört und macht es trotzdem! Ist das nicht etwas frech? Mich nervt das… Sollen sie sich doch eine Katze aus dem Tierheim holen! Man sieht ja ob die Katze gepflegt ist oder nicht. Und wenn man nicht sicher ist kann man beim tierarzt untersuchen lassen ob die Katze gechipt ist und dann weiss man es. Aber wahracheinlich wollen diese Leute meine Katze (und nicht irgendeine aus dem Heim), weil sie sich in sie verliebt haben..

  4. Was ist denn die beste Möglichkeit raus zu finden wo meine Katze genau hingeht? Mit diesem gps Halsband? Und.. Was muss ich denn da noch, ein abo bei swisscom lösen??? Wir haben nicht so viel geld… Danke

  5. Sehr geehrter Herr Steiger

    Danke für den hilfreichen Artikel.
    Bin grad auf ihn gestoßen, weil ich ganzen Tag Katze Mimi vermißt habe.
    Sie ist grad wieder aufgetaucht : – )

    Ein Hinweis:

    Der genannte Anbieter im Artikel, den der Tierschutz empfiehlt, ist ausweislich seiner Webseite konkursit leider, es gibt aber offenbar Alternativen.

  6. Genau so ist es.+ Zur Zeit sind die Katzenheime leer. Aus lauter Langeweile werden Katzen in der jetzigen Pandemiezeit angeschafft. Wir bekommen jetzt keine Katze. Wenn ab und zu mal Nachbars Büsi reinschaut und Streicheleinheiten vermisst, weil die Dosenöffner keine Zeit haben, ist doch das doch kein Verbrechen wenn wir das Büsi etwas verwöhnen. Seid doch dankbar dass Ihr keine Nachbarn als Katzenhasser habt! Habt Ihr sonst noch Probleme?

  7. Wir haben das vorerst mal anders gelöst da uns vor ein paar tagen auch eine zugelaufen ist. Stand plötzlich im Schlafzimmer und legte sich ins bett 8-)

    Ein Katzenhalsband gekauft, mit einer Adresskapsel.
    In dieses habe ich eine Textbanderole gelegt mit dem Text: Wem gehöre ich? Bitte melden sie sich bei uns. Tel:06xxxxxxxx https://bit.ly/xxxxxx

    Es ist vor wenigen Wochen ein älterer Herr verstorben in der Umgebung und wir vermuten das dies seine Katze war.
    Leider können die Nachbarn keine Infos dazu geben…

    Die Katze hat nämlich kein Halsband und auch gechipt dürfte sie nicht sein da wir keinen Chip im Hals Schulterbereich erfühlen können.
    Mal schauen ob sich jemand meldet und wie lange sie das Halsband trägt.

    Ist es bereits am ersten Tag abgenommen bzw meldet sich jemand, gehe ich davon aus das sie jemanden gehört. Trägt die Katze das Band über eine Woche, dann muss ich annehmen das sie ausgesetzt wurde oder sie dem verstorbenen gehörte…

    Das wäre mal unsere herangehensweise.

    Sie kam eines Nachts zu uns auf die Terrasse und scheerte an der Terrassentüre. Da wir eine Katze und einen Hund haben haben wir sie am anfang weggeschickt, doch sie kommt immer wieder. also haben wir sie mal reingelassen.
    wenn wir sie rauswerfen kommt sie automatisch nach 2-3 Stunden wieder. mit dem gleichen Prozedere.

    Sie schläft mittlerweile bei uns da es nachts minusgrade hat, frisst zeitgleich mit der anderen Katze und unserem hund und kommt nach 2 Stunden wenn wir sie rauswerfen automatisch wieder zu uns zurück…

    Also was willst du dann tun?

    So wie sie sich jedesmal übers futter stürzt bekommt sie sonst anscheinend nichts. Sie dürfte aber Hunde gewohnt sein, da sie unseren akzeptiert (auch umgekehrt) und sie sich Kopfi geben.

    Wir werden sie das nächste mal zum Tierarzt mitnehmen und sie auf einen chip prüfen lassen. Hat sie einen ist dieser hoffentlich auch registriert. Dann werden wir versuchen den Halter zu ermitteln. Wenn nicht, bleibt sie vorsichtshalber mal bei uns.
    Es werden 2 Katzen in der selben Farbkombi «vermisst», die Bilder passen aber mit der Katze nicht überein.

  8. 29.11 23Nachbars Katze hat ein Halsband mit GPS, Filmkamera und nimmt Töne auf.Die Katze war bei uns im Haus,hat sich reingeschlichen und Gespräche aufgenommen,die Kamera war eingeschaltet.
    Was ist zu tun?

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