Apple erlaubt automatische Preiserhöhungen für App-Abonnements

Foto: «App Store»-App-Icon auf einem iPhone

Apple und Entwickler setzen stark auf die Bezahlung von Apps im Abonnement. Nun erlaubt Apple, dass Entwickler die Preise für App-Abonnements unter bestimmten Voraussetzungen ohne Einwilligung der Nutzer erhöhen dürfen.

Betroffen sind Abonnements, die automatisch verlängert werden, was für fast alle Abonnements zutrifft.

Bislang erfolgte keine automatische Verlängerung, wenn der Preis für das jeweilige Abonnement hochgesetzt worden war. Die Nutzer mussten in die Preiserhöhung ausdrücklich einwilligen.

Ohne Einwilligung endete das Abonnement gemäss der bezahlten Laufzeit, was für einige Nutzer überraschend war. Allerdings konnten sie das Abonnement – zum höheren Preis – problemlos wieder abschliessen.

Nun sind Preiserhöhungen für App-Abonnements insbesondere unter folgenden Voraussetzungen ohne ausdrückliche Einwilligung möglich:

  1. Die Nutzer werden vorgängig über geplante Preiserhöhungen informiert
  2. Es gibt nur eine Preiserhöhung pro Jahr
  3. Die Preiserhöhung beträgt nicht mehr als 50 Prozent
  4. Die Preiserhöhung beträgt nicht mehr als 50 Dollar für jährliche Abonnements und nicht mehr als 5 Dollar für nicht jährliche Abonnements
  5. Das lokale Recht erfordert keine Einwilligung für jede Preiserhöhung

Wenn diese Voraussetzungen eingehalten werden, informiert Apple die Nutzer über die Preiserhöhung, fragt aber nicht nach der Einwilligung. Bei einem App-Abonnement, das bislang 10 Dollar pro Monat kostet, wäre eine Erhöhung auf 15 Dollar pro Monat demnach möglich.

Die Gefahr ist gross, dass Nutzer diese Information übersehen oder aus Versehen wegklicken. Apple hat durch die Beteiligung am Umsatz mit Apps ausserdem einen Anreiz, dass die Information nicht allzu deutlich erfolgt.

Nutzer, die Apps oder Funktionen von Apps abonniert haben, sollten regelmässig prüfen, welche Abonnements sie noch benötigen.

Am einfachsten kann man die laufenden Abonnements überprüfen, indem man die «App Store»-App öffnet, oben rechts auf das Profilbild klickt und danach «Abonnements» bzw. «Subscriptions» ausgewählt.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kündigt App-Abonnements vorsorglich. Das Abonnement läuft in diesem Fall bis Ende der bezahlten Laufzeit.

Apple-Gründer Steve Jobs hatte sich 2010 übrigens deutlich für ausdrückliche Einwilligungen ausgesprochen:

«Ask them every time. Make them tell you to stop asking them if they get tired of your asking them»

Quellen:

Siehe auch:

  • Nutzerkonten: Recht auf Löschung nun obligatorisch für alle Apps im Apple App Store
  • Apple App Store: Illegale Bezahl-App auf Platz 3 in der Schweiz?

Bild: Pexels / Brett Jordan, Pexels-Lizenz.

2 Kommentare

  1. «Betroffen sind Abonnements, die automatisch verlängert werden, was für fast alle Abonnements zutrifft.» Mein Umgang zu digitalen Abos (App, Zeitung, Software etc.): Ich bezahle mit Einweg-Kreditkarten von Revolut (sofern der Kartentyp akzeptiert wird, das ist bei über 90% der Fall). Bei Fälligkeit erhalte ich dann eine Nachricht mit dem Hinweis, «Zahlung fehlgeschlagen» – und gut ist.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Felder mit * sind Pflichtfelder.