PicRights ist bekannt für Bilder-Abmahnungen im grossen Stil. Die Abmahnungen sollen möglichst automatisiert und effizient über die «Lösungs-Website» von PicRights abgewickelt werden.
Kundinnen von PicRights sind insbesondere Bild- und Nachrichtenagenturen, zum Beispiel AFP Agence France-Presse und Keystone-SDA.
Daneben tritt die Reuters News & Media Inc. in letzter Zeit häufig als Auftraggeberin für Abmahnungen an Personen in der Schweiz in Erscheinung. Bei Reuters fallen die vergleichsweise hohen Forderungen auf.
Bislang erfolgte die Abwicklung über Internet-öffentliche Unterseiten auf der resolve.picrights.com-Website von PicRights. Hunderttausende Dossiers von Abmahnungen waren demnach während Jahren frei im Internet zugänglich, denn die einzelnen Seiten konnten durch Angabe der Abmahnnummer in der URL abgerufen werden.
Wer die Abmahnungsnummer kannte oder erraten konnte – es handelte sich zuletzt um jeweils 12 Ziffern –, hatte unbeschränkten Zugriff auf sämtliche Angaben und Unterlagen zu einzelnen Abmahnungen. Dazu zählten die Personendaten der abgemahnten Person, das mutmasslich verwendete Bildmaterial, die angebotene «Vergleichs- und Freigabe-Vereinbarung» und die «Zahlungsaufforderung».
Nun scheint PicRights bemerkt zu haben, dass es datenschutzrechtlich gesehen keine gute Idee war, solche Informationen frei zugänglich im Internet zu veröffentlichen. Seit kurzer Zeit sind die Angaben auf der PicRights-Website mit einem Passwort geschützt.
Auch Personen, die früher abgemahnt wurden, erhielten teilweise per E-Mail ein Passwort. Dabei ignorierte PicRights die anwaltliche Vertretung und gelangte direkt an die abgemahnten Personen. Andere Personen mit hängigen Abmahnungen hingegen erhielten bislang kein Passwort und können nicht mehr auf ihre Daten auf der PicRights-Website zugreifen.
Einige Daten auf der «Lösungs-Website» von PicRights zu einzelnen Abmahnungen sind übrigens immer noch Internet-öffentlich zugänglich, wenn man das URL-Format sowie die Abmahnungsnummer kennt … 😬