
Die bekannte deutsche Abmahnkanzlei Image Law flutet die Schweiz einmal mehr mit Abmahnungen.
Die neuesten Abmahnungen erfolgen im Auftrag der Nachrichtenagentur Associated Press (AP).
Image Law verschickt seit Jahren Tausende von Abmahnungen für die angeblich «unberechtigte Nutzung von Fotowerken» im Internet.
Mit den Abmahnungen fordert Image Law bzw. Rechtsanwalt Dr. Peter C. Richter in Hamburg normalerweise viel Geld.
Image Law behauptet jeweils, es gehe um die «Geltendmachung eines Schadenersatzanspruches, der [ihrer] Mandantschaft aufgrund von Urheberrechtsverletzungen […]» zustehe.
Massenabmahnungen für vergoldete Agenturbilder

Mit solchen Massenabmahnungen versuchen Nachrichtenagenturen, in diesem Fall die Associated Press (AP), ihren Bestand an Bildern zu vergolden.
Ein einzelnes Bild soll gemäss den Abmahnungen von Image Law schnell einmal 1’000 Euro und mehr kosten.
Mit den behaupteten Anwaltskosten, Spesen, Zinsen und Zuschlägen kann ein einzelnes Bild plötzlich 2’000 Euro und mehr kosten.
Im Markt haben die abgemahnten Agenturbilder normalerweise nur einen bescheidenen wirtschaftlichen Wert, häufig im einstelligen oder zweistelligen Dollar-, Euro- oder Frankenbereich.
Mit Agence France-Presse (AFP), Keystone-SDA und Reuters News & Media verfügt Image Law über weitere Mandantinnen, welche das gleiche Geschäftsmodell verfolgen.
Im letzten Jahr verschickte Image Law, soweit ersichtlich, rund 10’000 Abmahnungen. Man kann sich leicht ausrechnen, dass Image Law damit einen Umsatz in Millionenhöhe erzielte.
Empfehlungen: So reagieren Sie richtig auf Abmahnungen von Image Law für Agenturbilder
Bei deutschen Abmahnungen von Rechtsanwalt Dr. Peter C. Richter und Image Law ist es wichtig, von Anfang an richtig zu reagieren.
Das Geschäftsmodell mit den Massenabmahnungen lebt davon, dass viele Abgemahnte falsch reagieren und deshalb ohne Weiteres bezahlen, allenfalls mit einem bescheidenen «Rabatt».
Empfehlenswert sind die folgenden vier Schritte:
- Keine Panik! Viele Abgemahnte lassen sich unter Druck setzen, beispielsweise durch kurze Fristen und ungewohnte rechtliche Formulierungen. Viele Abgemahnte glauben, die Abmahnung sei berechtigt und sie müssen tatsächlich eine Zahlung leisten. Wenn solche Abgemahnte direkt an den Gegenanwalt gelangen, riskieren sie, sich um Kopf und Kragen zu reden oder zu schreiben.
- Sachverhalt dokumentieren! Wenn das abgemahnte Agenturbild tatsächlich verwendet wird, sollte das Bild als Datei gespeichert und im Browser ein Screenshot der Verwendung erstellt werden. Danach kann das Bild vorsorglich gelöscht werden, auch die einzelne Datei oder die einzelnen Dateien.
- Forderungen und Vorwürfe prüfen! Viele Massenabmahnungen sind angreifbar, weil sie fehlerhaft sind. Die meisten Massenabmahnungen werden ohne Rücksicht auf den Einzelfall verschickt, um Geld und Zeit zu sparen. Es lohnt sich deshalb, die Forderungen und Vorwürfe sorgfältig zu prüfen, um über die richtige Reaktion entscheiden zu können.
- Fachliche Unterstützung suchen! Für Laien ist es schwierig bis unmöglich, eine Abmahnung aus Deutschland zu prüfen oder sich gegenüber einem deutschen Gegenanwalt durchzusetzen. Es hilft deshalb in den meisten Fällen, sich von Anfang an durch eine erfahrene und unabhängige Fachperson beraten und vertreten zu lassen.
Urheberrechtsverletzung im Internet?
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